09.05.2015
Menschenrechte werden bei der Produktion von Gütern unseres täglichen Gebrauchs verletzt und missachtet – seien es Kleidung, Südfrüchte, Kaffee, Spielzeug, Handys oder Autos. Immer wieder sind in Deutschland registrierte Unternehmen an Menschenrechtsverletzungen oder Umweltverschmutzungen im Ausland beteiligt oder profitieren davon. Der deutsche Staat kommt bislang seiner bestehenden völkerrechtlichen Verpflichtung nicht nach, die Menschenrechte vor Verstößen durch deutsche Unternehmen im Ausland zu schützen. Dabei bieten die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte seit 2011 einen international anerkannten Rahmen, den alle EU-Mitgliedsstaaten in ihren Grenzen umsetzen sollen. Während England, Dänemark und die Niederlande bereits Aktionspläne entwickelt haben, hat das Auswärtige Amt erst nach vielfacher Aufforderung durch die Zivilgesellschaft im vergangenen November einen entsprechenden Dialogprozess gestartet.
Die Kampagne des diesjährigen Weltladentages am 9. Mai widmet sich diesem Themenkomplex. Der Weltladen ist am 9. Mai zwischen 11 und 14 Uhr mit einem Informationsstand am Marktplatz in Halle präsent, um über Menschenrechtsverletzungen deutscher Unternehmen im Ausland zu informieren. Zudem sollen Unterschriftenlisten ausgelegt werden, die Ende 2015 an die Bundesregierung gesendet werden, um auf den Dialogprozess Einfluss zu nehmen.